Tickets & Information: +49 (0)30 - 882 76 22 // +49 (0)30 - 479 97 431
Online-Tickets: Eventim // Ticketmaster // Classictic

Weihnachtskonzerte

Verfasst von Dr. Helge Grünewald am 15. December 2015

Im Dezember tritt das sinfonie orchester berlin alljährlich zu staunenswerten Höchstleistungen auf. Wenn andere Orchester über die Feiertage pausieren, gibt das sinfonie orchester berlin in der Philharmonie vier Konzerte, nachmittags um 16 Uhr und abends um 20 Uhr.

Die Nachmittagskonzerte haben „populäre“ Programme im besten Sinne: Am 25. Dezember sind unter Leitung von Ronald Reuter Auszüge aus Opern von Mozart, Rossini und Verdi, Ballettmusiken von Tschaikowsky sowie Wiener Operettenmelodien zu hören. Am 26. Dezember dirigiert und moderiert Scott Lawton ein Programm mit berühmten Filmkompositionen: z. B. der Musik zu „Der weiße Hai“ und „Jurassic Park“ (John Williams), „Fluch der Karibik“ und „Gladiator“ (Hans Zimmer) sowie „Der Herr der Ringe“ (Howard Shore). John Williams und Hans Zimmer sind vielleicht die erfolgreichsten Filmkomponisten der Neuzeit.

Die Abendkonzerte zeigen wiederum die Verbundenheit zu den Berliner Philharmonikern. Beide Dirigenten sind im Hauptberuf Mitglieder der Philharmoniker. Das Konzert am 25. Dezember leitet Stanley Dodds, Erster Dirigent des sinfonie orchesters berlin. Als Solist im Zweiten Violinkonzert von Henryk Wieniawski wurde Guy Braunstein, Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker von 2000 bis 2013, gewonnen. Im gleichen Konzert spielt die israelische Flötistin Gili Schwarzman die Romanze op. 11 von Dvořák in einer Bearbeitung für Flöte und Orchester. Die erst 15-jährige Clara Schuricht musiziert das Hornkonzert Nr. 1 von Richard Strauss und der aus Argentinien stammende Pianist Emilio Peroni Gershwins Rhapsody in blue.

Dirigent des Konzertes am 26. Dezember ist Andreas Wittmann. Auf dem Programm steht zunächst das populäre Erste Klavierkonzert von Tschaikowsky. DiesesWerk, das Widmungsträger Hans von Bülow (Pianist und Dirigent) seinerzeit als unspielbar ablehnte, interpretiert Kotaro Fukuma. Der 33-jährige, in Berlin lebende Japaner studierte in Paris und Berlin und nahm an Meisterkursen von so bekannten Pianisten wie Leon Fleisher, Richard Goode, Mitsuko Uchida Alicia de Larrocha, Maria Joao Pires oder Andreas Staier teil. Eröffnet wird der Abend mit Beethovens Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel „Egmont“; im zweiten Teil sind dann „Finlandia“ von Jean Sibelius und der Boléro von Ravel zu hören.

Das neue Jahr beginnt das sinfonie orchester berlin wie immer mit der Neunten Symphonie von Beethoven. Die Neunte, die viele Orchester gerne zum Jahresausklang aufführen, eignet sich bestens zur Eröffnung neuen Jahres – das, vielleicht doch auch mit Hilfe der Musik ein wenig friedlicher sein möge als 2015. Dirigent des Abends ist wieder Stanley Dodds, in der abschließenden „Ode an die Freude“ wirken Katharina Richter, Christiane Oertel, Hans Beatus Straub, Krzystof Szumanski sowie der Sinfonische Chor Berlin mit.

Am Rande sei erwähnt, dass die Konzerte der Sinfoniker in der Regel rasch ausverkauft sind. Man sollte sich also frühzeitig um Karten bemühen.

mm

Dr. Helge Grünewald

Helge Grünewald kam 1967 zum Studium nach Berlin. Schon damals bestand seine Haupt-Nebenbeschäftigung aus Konzertbesuchen in der noch recht neuen Philharmonie. Seine musikalische Bildung erfuhr er im Wesentlichen über das Hören, das Lesen kluger Bücher und den Besuch von musikwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen an der Freien Universität und der Technischen Universität Berlin ...