Verfasst von Dr. Helge Grünewald am 8. December 2015
Die im Oktober 1963 eröffnete Berliner Philharmonie ist einer der interessantesten und besten Konzertbauten weltweit. Der Architekt Hans Scharoun konzipierte diesen wahrhaft revolutionären Bau, dessen Symbol drei ineinander versetzter Fünfecke sind, als offenes und »demokratisches Haus«: Die Musik und die Musiker in der Mitte werden umringt vom Publikum. Die Hörer haben ihre Plätze in zum Teil terrassenartig angelegten Blöcken. Saal, Mensch und Musik gehen eine einzigartige Verbindung ein.
Die Philharmonie ist zwar in erster Linie »Heimstatt« der Berliner Philharmoniker – die alte Philharmonie in der Bernburger Straße war 1944 zerstört worden -, sie wurde aber von Anfang an auch von Gastensembles sowie weiteren in Berlin ansässigen Orchestern genutzt. Permanenter Gast seit schon 50 Jahren ist das sinfonie orchester berlin mit seinen »Populären Konzerten«. Die Sinfoniker bespielen regelmäßig den Großen Saal der Philharmonie (14 Konzerte) und den Kammermusiksaal (11 Konzerte, davon 4 mit eingeladenen Ensembles). Und sie füllen jedes Jahr eine Lücke: Wenn zu Weihnachten und Neujahr der Konzertbetrieb zu ruhen scheint, gibt das sinfonie orchester berlin allein vier Konzerte.
Eine Neuentwicklung der letzten Jahre unterstreicht die Verbundenheit mit Philharmonie und Philharmonikern. Viele Mitglieder der Berliner Philharmoniker sind entweder als Solisten oder als Dirigenten Gäste in den Konzerten der Sinfoniker. In der neuen Spielzeit stehen Stanley Dodds (Geiger und Dirigent) als Principal Conductor und seine philharmonischen Kollegen Raphael Haeger, Andreas Wittmann, Daniel Stabrawa und Stephan Koncz am Dirigentenpult. Aus den Reihen der Philharmoniker kommen als Solisten: Kotowa Machida, Bastian Schäfer, Cornelia Gartemann (Violine), Julia Gartemann (Viola), Stephan Koncz (Violoncello), Edicson Ruiz, Janusz Widzyk (Kontrabass) und Stefan de Leval Jezierski (Horn). Schließlich sind der frühere philharmonische Hornist Radek Baborák als Solist und Dirigent und Ex-Konzertmeister Guy Braunstein zu erleben.
Tradition ist auch, dass das sinfonie orchester berlin seine Saison mit einem festlichen Eröffnungskonzert beginnt. Diesmal findet es am Sonntag, dem 27. September, um 16 Uhr in der Philharmonie statt. Dem Motto »populäre Konzerte« entsprechend sind Ausschnitte aus Werken von Wagner und Tschaikowsky, Gershwins Amerikaner in Paris, das Warschauer Konzert von Richard Addinsell, Mendelssohns e-Moll-Violinkonzert, der Schlusschor aus Carl Orffs Carmina Burana sowie Ravels Boléro zu hören
Am Rande sei erwähnt, dass die Konzerte der Sinfoniker in der Regel rasch ausverkauft sind. Man sollte sich also frühzeitig um Karten bemühen.